VHF/UHF

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DX auf 144 und 432 Mhz

Hier wird versucht, Direktverbindungen auf diesen Bänder schmackhaft zu machen - ohne Riesenaufwand und/oder Hill-Top Fixstandort.

Diese Zeilen sollen sich nicht an Experten (die wissen ja schon alles) richten. Vielmehr soll gezeigt werden, dass 2Meter und 70cm auch ohne großen Aufwand - aber mit ein bißchen Eifer - schöne Weitverbindungen ermöglichen.

Auch in OE2 sind sicher jede Menge Allmode Geräte vorhanden, die den Betrieb auf 2m und 70cm SSB oder CW ermöglichen würden. Diese Möglichkeiten werden aber kaum genutzt, was sich in praktisch leeren (aus OE2-Sicht) Bändern äussert.

Mich persönlich hat z.B. die Anschaffung eines IC706 darauf gebracht, dass ich ja eigentlich eine horizontale Antenne montieren könnte. Immerhin hat er schon serienmäßig 50Watt, da sollte schon was gehen. Dabei war ich mir von Anfang an bewusst, dass ich nicht mit Hilltop-QTHs konkurieren werde können. Aber was hilft das jammern, einfach mal probieren. Meine Erfahrungen in den letzten paar Jahren haben gezeigt, dass ein schlechter QTH (auch im Tennengau geht es auf jeden Fall) keine Ausrede für Abstinenz auf den Bändern 144Mhz und 432Mhz sein darf!

Und so sammelte ich meine Erfahrungen: 

Nun hatte ich also meinen IC706MKIIG und besorgte mir in Windeseile eine günstige Yagi für 144Mhz. Die Wahl fiel auf eine 11 Element Tonna, billig und nicht allzu lange mit ihren 4 Metern. Nach Anpassung für das 65mm Drehrohr war das Ding umgehend am Mast montiert und ich wollte mal hören was sich tut – speziell aus OE2. Nach einiger Zeit Bandbeobachtung war mir klar, dass scheinbar nur einige LV-Mitglieder von Hilltop-QTHs aus QRV waren. Liegt es daran liegt, dass „von herunten“ nichts geht? Meine Beobachtungen hatten natürlich das erwartete Ergebnis: von QSOs die von umliegenden Erhebungen geführt wurden bekam ich praktisch nur jeweils die lokale Station mit, die Gegenstation blieb fast immer ungehört. Nicht sehr ermutigend.

Bald kam mir der Gedanke (wie auch auf Kurzelle) doch von den Megastationen, die in den Contesten QRV waren zu profitieren. Ein Blick auf den Contestkalender und mal an einem Wochenende reingehört. Aha- doch was los, auch hier in der Grube. Es blieb zwar dabei, dass ich das Meiste das von den Bergen gearbeitet wurde nicht hörte, aber da gibt es dann noch eine gewisse Grauzone.

Stationsausrüstung war zu diesem Zeitpunkt der erwähnte ICOM mit 50 Watt, seinem eingebauten Vorverstärker sowie die 11 Element Yagi ca. 18m über Grund. Was ging nun mit dieser Ausrüstung bei Bergen in allen Richtungen (Richtung Norden nur ansteigendes Gelände, was sich aber auch nicht als Vorzugsrichtung herauskristallisierte)? Im Normalfall, das heisst bei stinknormalen Bedingungen sind nur QSOs über Tropo möglich. Diese Ausbreitungsart ist durch dadurch gekennzeichnet, dass Stationen oft nur für Sekunden im Signal ansteigen, sodann wieder verschwinden. Mit etwas Geduld und Geschick sind mir so QSOs nach S5, OM, OK, HA, HB9, F, I, 9A und natürlich DL gelungen. Ein Radius von 300-500km konnte so erreicht werden. Eigentlich gar nicht so schlecht oder? Das man dabei die Antenne für Italien nach Nordost stellt usw. gehört zum Spass.

Aber es kam noch besser: eines Abends hörte ich verkrachte CW-Signale und hatte schon wieder meinen IC706 in Verdacht, hörte ich doch auch Ö3 auf 2m…Als ich aber die Signale verfolgte war ich erstaunt, da ruft doch ein Holländer! Schnell geantwortet und schon war mein erster Holländer (von mir aus hinterm Berg) im Log. Cluster angeworfen und ein Blick auf den nächtlichen Himmel – alles klar, Aurora war angesagt. So hörte sich das also an. Das Signal macht also einiges mit bis es aus dem Empfänger zu vernehmen ist. So kamen noch einige ON und auch G’s ins Log. Damals war mir noch gar nicht so klar, das ich unbewusst die Antenne auf die Aurora-Region stehen hatte. Betrieb bei Aurora funktioniert ja so, dass beide Stationen ins Aurora-Gebiet senden, von dort aus findet die Reflektion statt. Von OE2 aus ist das praktisch immer zwischen Nordwest und Nordost – ideal auch für den Tennengau. Und – es geht ganz einfach! Auch in SSB, dort sind aber die Signale teils sehr schwer verständlich. Auf jeden Fall ein Erlebnis der besonderen Art! Lustig auch ein QSO mit OE5 mit Antenne Richtung Nordwest über Aurora – dreht man die Antenne nach NO hört man ihn normal via Tropo. Ich denke, dass war der Zeitpunkt wo VHF und UHF für mich interessant wurde.

Da ein befreundeter OM noch eine 70cm Yagi herumliegen hatte, erwarb ich diese umgehend. Nun verlängerte ich noch mein Drehrohr und so kam einen 23 Element für 70cm auf den Mast. Trotz ihrer 5m ein Spielzeug im Vergleich zu den Kurzwellenantennen, mit denen ich bisher zu tun hatte. Auch hier wartete ich einen Contest ab, da ich – schon vorgewarnt – hier zu Normalzeiten nichts hörte (schade). Auf 70cm ist der 706er schon ziemlich taub und der eingebaute Vorverstärker erzeugt wenigstens ein wenig Rauschen im Empfänger. Nach den ersten QSOs mit meinen 20 Watt nach DL Richtung Frankfurt und nach OK,OM machte ich mein 1. QSO mit Dänemark. Keine Ahnung wie das ging, er war einfach da und rief CQ. Natürlich war es eine gute ausgerüstete Contest-Station, aber egal – Begeisterung! Auf diesem Band fällt auf, dass ich in meiner „ Störgegend“ (auch 2m ist stark durch man-made noise gestört) völlige Ruhe herrscht. Auch sind die Stationen mit weniger starkem QSB zu hören – und – es geht mindestens soweit wie auf 2m. Auch aus der Senke! Man bedenke, dass auf dieser Frequenz Hochleistungsyagis sowohl von den Ausmaßen als auch vom Anschaffungspreis völlig unproblematisch sind. Welch ein Vorteil! Trotzdem: außer OE2M vom Gaisberg hatte ich bis dato noch keine Station aus dem LV gehört – schade. So ganz entmutigen lasse ich mich aber trotzdem nicht!

Eigentlich wollte ich ja für diese Frequenzen das ohnehin sehr angespannte Budget fürs Hobby nicht beanspruchen (noch eine Baustelle…). Als vom Nachlass unseres Pepos OE2JRM je ein Dressler Vorverstärker für 2m und 70cm samt Sequencer zu haben waren, nannte ich diese alsbald mein Eigen. Nun mussten Kabel konfektioniert werden, natürlich hatte ich keine N-Stecker. Also wurden diese samt Aircom-Kabel (ein besonders dämpfungsarmer Typ) für 70cm besorgt.

Nun wird ja diesen Vorverstärkern wahre Wunder zugeschrieben, so sie direkt an der Antenne montiert werden. Da ich aber alles testen wollte und mir etwaige Schwierigkeiten ersparen wollte, wurden die guten Stücke zuerst im Shack in Betrieb gesetzt. Das erwies sich als richtig, da ich alsbald den ersten Vorverstärker zerstörte… Trotzdem muss man sagen, dass der ICOM706 nun zu neuem Leben erwachte. Nicht nur wurde durch die nun gute Selektion die Störung durch Ö3 auf 2m zum Verschwinden gebracht, auch auf 70cm konnte ich nun richtig was hören. Nächster logischer Schritt war die Montage direkt an der Antennen. Gut das meine Drehrohrverlängerung für die 70cm Yagi nur einen geringen Durchmesser hatte, so konnte ich die Vorverstärker dort platzieren.

Nun war ich empfangsmäßig gut gerüstet. Kurz darauf war wieder Aurora, diesmal gelang mir sogar ein QSO mit England auf 70cm!

 

 

Trotz all dieser Maßnahmen, gegen die erwähnten Stationen von den umliegenden Bergen hat ich keine Chance. Aber wie gesagt, eigentlich war das von Anfang an klar. Das sollte aber kein Grund für uns sein NICHT QRV ZU WERDEN! Warum? Man hat mit der bescheideneren Station zuhause die Chance auf irgendeine Form von Überreichweiten prompt zu reagieren. Ein Blick auf den Cluster hilft hier immens. Ebenso gibt es eigene VHF/UHF-Chats im Internet, wo man Skeds vereinbaren kann usw. Niemand hindert einen übrigens daran – wie früher auch bei uns oft üblich – eine Portabelstation vom Berg aus zu betreiben. Dies machen uns die Kollegen in DL und auch in OE9 momentan sehr gut vor.

Nun hat man natürlich noch das Problem, dass Stationen die mit vielen hundert Watt senden einen oft nicht hören. Was machen? Wie schon erwähnt wollte ich ja eigentlich nicht viel Geld in die Sache investieren. Da stieß ich auf einen Artikel zum Umbau von alten C-Netz Endstufen für 70cm Linearbetrieb. Ich kam günstig zu solch einer PA, besorgte mir noch die Platine zur nötigen Modifikation für den Linearbetrieb sowie 2 handfeste Koaxrelais, Marke WISI. Ein Gehäuse für diese Konstruktion kam um 5,- aus der HamRadio dazu. Ein bisserl Löten, Kabel konfektionieren und Front- und Rückseite des Gehäuses optisch ansprechend zubereitet und fertig war die PA mit 100W für 70cm.

Abgeglichen wurde sie von einem bekannten OM. Erste QSOs (ich war ganz stolz auf mein Werk, bin ich doch so absolut kein Fachmann) waren vielversprechend, doch die PA starb kurz und lautlos. Dazu muss man noch sagen, dass es allmählich wirklich „kompliziert“ wurde. Der Sequenzer musste ja das Relais im Vorverstärker so schalten, dass nicht die volle HF in diesen gelangt (einmal hatte ich den VV ja schon auf diese Weise versenkt). Es gibt also schon eine Menge möglicher Ecken, wo es hapern kann. Also zweite PA selben Typs besorgt, nochmals abgeglichen und vom Fachmann die Richtigkeit meiner Konstruktion begutachten lassen. Neuer Versuch - selbes Ergebnis. Diese PA ist vielfach in OE und DL so im Einsatz, ich weis nicht woran es gescheitert ist. Ich beschloss nun genervt diesen Weg nicht mehr weiterzuverfolgen.

Es dauerte nicht lange kam die nächste Versuchung: eine Bero PA kommerzieller Bauart mit einmal 4CX250, gut für 300 Watt auf 2m. Natürlich defekt, dafür um 100,-- und mit diversen Ersatzröhren. Es stellte sich raus, dass das Ding einen neuen Trafo benötigt, welchen ich wickeln ließ (ja schön langsam merkte ich, dass sich auch die Ausgaben läpperten). Ich wollte aber unbedingt nach o.a. Erfahrungen eine Röhrenendstufe, auch sollte sie hinsichtlich TVI usw. bessere Bedingungen vorgeben – ich fahre sie bis heute nur mit ca. 250W. Die Erfolge waren nun beeindruckend, ich konnte arbeiten was ich hörte (und auch die Störungen in der Nachbarschaft waren da) – ich kam also raus. Da blieb dann noch das ungelöste Problem Endstufe 70cm.

Um gutes Geld erwarb ich nun schon genervt von meinen Eigenbauprojekten eine Transistor PA die 150 W erzeugen sollte. Leider stellte sich heraus, dass dieses Ding nur 90 Watt lieferte. Eine genaue Untersuchung ergab, dass eine Hälfte lahmte und die PA nur im A-Betrieb lief. Ursache waren offensichtlich defekte Leistungstransistoren in diesem Sektor. Als günstigste Quelle (ja schon wieder Ausgaben..) entdeckte ich einen Anbieter in Australien, der mir wirklich im Kuvert 4 Stück zusandte. Ein bekannter OM übernahm die diffizile Arbeit des Auswechselns der Transis sowie den erneuten Abgleich. Nun erfüllte die PA die Spezifikationen – juhu. Was soll ich sage, nach 2 QSO’s war ich wieder bei 90 Watt und starker Erhitzung der PA angelangt. Sichtlich genervt verkaufte ich diese PA (natürlich mit exakter Fehlerbeschreibung und den noch verblieben 2 neuen Transistoren) via Ebay.

Nun setzte der Verstand aus: ich kontaktierte HA8UG und orderte eine nagelneue Röhrenendstufe, die 300 Watt macht. Pal sauste (das ist Service) - statt via Slowenien – aus Mailand kommend bei mir vorbei und drückte mir im wahrsten Sinne des Wortes die PA in die Hand. Ein wenig groß war sie schon, aber gut dimensioniert ist bei einer PA ja nie schlecht. Diese PA ist uneingeschränkt (für Kopfhörerbenützer) weiterzuempfehlen! Von nun an ging die Post auch auf 70cm ab, was ich hörte wurde auch gearbeitet. Auch auf 2m lief es super, einige hundert QSO’s kamen ins Log.

Eines Tages wurde ich in SSB auf extrem schlechte Modulation aufmerksam gemacht. Recherche ergab, dass ich bei voller Leistung tatsächlich ein komplett verbrummtes Signal hatte. Die PA ist seit dem bei einem bekannten in Reparatur, viel kann es nicht sein, aber ich hatte wirklich keine Nerven mehr. Nun was soll ich sagen, vorsichtshalber mailte ich Pal, ob er nicht …..naja zufällig war er die Woche darauf auf dem Rück(um)weg von Monaco und hatte zufällig eine 2m PA im Auto und kam zufällig auf dem schon bekannten Weg an meine Haustüre. Nun war eine Erklärung bei der XYL nötig. Ich wies auf meine angeschlagenen Nerven hin, nun ja jetzt wurde es eng auf dem Shack-Tisch (hatte ich eigentlich erwähnt, dass ich mittlerweile einen IC475 und einen IC275 gebraucht erwarb?). Also nun bin ich wirklich immer noch in meiner Grube, aber gut ausgerüstet für 2m und 70cm!

Eigentlich sollte aber das veraltete F9FT-Design der Tonna doch durch ein DK7ZB-Design ausgetauscht werden. Es gäbe da so eine 14 Element mit Reusenverspannung und 10m Boom und viel länger als meine 4,5m lange Tonna wäre sie auch nicht. Mal schauen….

Nun aber zurück zum Betrieb auf diesen Bändern. Mit o.a. Ausrüstung bin ich nun sporadisch seit ca. 2006 QRV. Tropo Verbindungen nach F,HB9, I1-6, S5, 9A, HA, OK, OM, SP und sogar mehrmals YO und YU wurden nun zum (fast) Standard via Tropo. Via Sporadic E gesellten sich noch Stationen aus CT, EA, UA, TA, SV5, EI, GM, GD, F dazu.

Eines Tages las ich einen Artikel über WSJT (geschrieben vom Nobelpreisträge K1JT) und bemerkte, dass ich ja via Soundkarte schon RTTY auf Kurzwelle machte und ich doch eigentlich nur mein Soundkarteninterface mal mit dem IC275 verkabeln müsste….das war schnell gemacht und ich lies 144.370 mal eine Nacht mitlaufen (ich glaube es waren gerade die Quatrantiden oder so). Ein Wahnsinn was da mitgeschrieben wurde, halb Europa! Antenne Richtung Nord (hallo Tennengau). Das musste doch auch sendemäßig funktionieren. Absolut Null KnowHow (kenne auch keinen aus dem LV, der Meteorscatter macht) wurde durch Internet-Recherche etwas aufgeholt und die Verkabelung für die Sendersteuerung gebastelt. Eigenes Signal abgehört und los ging es. Senden tut man hierzulande in der zweiten Hälfte einer Minute. Das macht nach entsprechender Synchronisation der PC-Zeit dann das Programm WSJT automatisch. Einfach ein geniales Programm. Als ich RX1AC mitschrieb startete ich die Antwortprozedur, mit meiner kleinen Yagi und nur 200 Watt. Aus dem Internet hatte ich erfahren, das diese Betriebsart ein wahre PA-Mörder ist. Ein paar Minuten später war mein erstes MS-QSO mit Leningrad komplett! - Aus der Senke und mit moderater Anlage – ich war ein bisserl stolz auf mich (als Kurzwellenmensch). Speziell diese Betriebsart ermöglicht fast aus allen QTHs Verbindungen bis 2000km auf 144Mhz.

 

Mittlerweile hat aber QRL und Kurzwelle wieder Oberhand und ich bin noch nicht viel weiter gekommen, der nächste Meteoritenschauer kommt aber bestimmt und ich werde dabei sein!

Ausbreitungsarten auf 144Mhz und 432Mhz:

Hier werden - wenig wissenschaftlich - die wichtigsten Ausbreitungsbedingungen auf diesen Bänder beleuchtet.

Quasioptische Ausbreitung 
Tropo 
Inversion: 
Aurora 
Sporadic E 
Meteor Scatter


Qasioptische Ausbreitung:

Mit dieser Ausbreitungsart führen wir unsere typischen Lokal-QSOs zum nächsten Repeater oder auf einer Direkt-Frequenz. Die Funkwellen breiten sich praktisch ohne Feldstärkeschwankung bis etwas über den optischen Horizont aus.

Tropo:

Die Troposphäre bildet die unterste Schicht der Atmosphäre. Hier ist der Wasserdampf der Atmosphäre enthalten, es ist der Bereich, wo sich das Wetter abspielt. Mit Hilfe dieser Schicht führen wir unsere Direkt QSO´s zwischen 100 und 800km via troposheric scatter. Diese Ausbreitung ist bereits mit sehr viel QSB versehen, was durch die unterschiedlichen Streuzellen in der Troposhpähre zu erklären ist. Trotzdem bildet diese Ausbreitungsart eine relativ stabile DX-Ausbreitung, wenn auch die Signalqualität darunter leidet. Wie die Bedingungen sein könnten, sieht man z.B. auf dieser Vorhersage-Page .

Inversion:

Diese Wetterkonstellation kennzeichnet sich dadurch, dass die oberen Luftschichten wärmer als die darunter liegenden sind (Normalerweise fällt ja die Temperatur mit ansteigender Höhe kontinuierlich ab). Die obere Schicht hat eine andere Luftdichte und an den Übergängen wird das Signal reflektiert (Brechungsgesetz). Bei Bodeninversionen liegen die oberen Schichten in relativ geringer Höhe, bei Höheninversionen schon in einigen tausend Metern Höhe.

Je nach Wetterlage kann so eine Wetterkonstellation im Winter bis zu mehreren Tagen anhalten. Diese Inversionsschicht ist auch optisch gut zu erkennen. Es sieht aus, als ob jemand zwischen den Schichten einen schwarzen Strich gezogen hätte.

Ein sehr flacher Abstrahlwinkel erhöht unsere Chancen einer Reflektion. Eine Besonderheit ist noch die sogenannte Duct-Übertragung. Hat man das Glück und es liegen mehrere Inversionsschichten übereinander, so kann das Signal möglicherweise zwischen den Schichten "weiterhüpfen".

Aurora:

Selten aber doch reicht das Radio-Polarlicht so weit nach Süden, dass auch wir in OE es nutzen können. Der Aufbau dieser Polarlicht-E-Schicht ist sehr unbeständig, so dass die reflektierten Signale sehr rauh und verbrummt klingen, oft auch mit Zischen. Während des Sonnenfleckenmaximums tritt dieses Phänomen am häufigsten und auch am intensivsten auf. Diese Ausbreitungsart kann man im 2 Meter-Band und gelegentlich auch im 70cm-Band nützen.

Sporadic E:

Gelegentlich tritt an der E-Schicht in etwa 100km Höhe eine Reflektionsmöglichkeit auf - kurz 'Es' genannt. Leider ist trotz heftiger Bemühungen noch keine Vorhersage dieser genialen Ausbreitung möglich. Verschiedene Alarm-Systeme im Internet helfen uns aber dabei, die im Augenblick auftretenden Bedingungen schnell mitzuteilen, so dass wir QRV werden können. Man muss also auf der Lauer liegen. Leider sind wir hier nicht mit zu vielen Öffnungen gesegnet. Das liegt daran, dass die Reflektionszentren oft in Noritalien, Schweiz oder auch Süddeutschland liegen, wir sitzen dann sozusagen darunter und können die Schichten nicht nutzen. Tageszeitlich tritt diese Es-Schicht zwischen morgens und abends auf. Jahreszeitlich sind Häufungen in den ersten Juni-Wochen klar wahrzunehmen. Oft dauern diese Öffnungen nur Minuten, gelegentlich aber auch Stunden.

Durchschnittlich zu erzielenden Entfernungen sind zwischen 1000 und 2000km, also schon recht ordentlich. Durch Mitspielen der Tropo-Schicht oder gelegentlich von zwei Sporadic-E-Reflektionen (Multi-Hop) können noch wesentlich höhere Entfernungen erzielt werden (z.B. zu den Kanarischen Inseln). Reflektionen an der sporadischen E-Schicht kann praktisch nur im 2Meter-Band genützt werden.

Meteor Scatter:

Hier macht man sich die Tatsache zunutze, dass die Meteoriten beim Eintritt in die Atmosphäre eine Reibungswärme erzeugen. Hierbei entsteht ein Ionisationskanal, der sehr kurzlebig ist. Je größer der Meteor, desto länger dauert die mögliche Reflektion an diesen Ionisationskanälen. Diese Zeiträume sind in der Regel Sekundenbruchteile und erfordern eine spezielle Betriebstechnik bzw. Betriebsart. Während der periodisch auftretenden Meteoritenschwärme ist mit Sicherheit DX zu erwarten. Typische Bänder sind 2 und 6 Meter.

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Ein wissenschaftliche Seite für sehr Interessierte (superintessant) von DF5AI 
Falls übrigens jemand Lust hat und wirklich hier auf dieser Seite gelandet ist,

bitte nicht mit Kritik und Anregungen sparen! => oe2lcm@oevsv.at 73 de Günther/OE2LCM